F. Kröger: unveröffentlichte Feldnotizen (Bulsa) zum Thema Divination.



KONSULTATIONEN


Anmerkung: Eigennamen wurden aus Gründen des Datenschutzes stark gekürzt oder ausgelassen.


24. März 1977: L. und Ak. besuchen den Wahrsager Akanming

a) As’s Familie soll wegen des Scheidungsskandals (Akm’s Familie) ein Huhn an Ayarik opfern (vgl. Übergangsriten, S. 252ff); es gilt als Ersatz für das verzögerte Opfer eine größeren Tieres

b) Ab’s Familie (L.A.) soll ein Huhn an Ayarik opfern, weil sie diesem Ahnen geopfert haben, ohne Akanming zu informieren

c) Ak liefen vor mehreren Jahren einige Hühner zu, die er behielt, ohne sie dem Erdherrn zu melden und ohne Nachforschungen anzustellen; die Hühner vermehrten sich und "es wurden Ziegen und Schafe daraus" (L.A. "semi-theft"); Ak. (als Sühne) ein Huhn an Ayarik opfern und ein Huhn an Ayariks tanggbain (hinter Asik Yeri)

d) Ak’s Frau nahm vor einigen Jahren zwei doglieba (maid-servants) ins Haus, aber nur eine will Ak heiraten, die andere will Ak Sohn heiraten; die Ehefrau gibt sie ohne Wissen Ak’s an den jungen Mann; Ak ist erbost, als sie nicht mit ihm schlafen will; er lässt seine Schwester kommen und zusammen schwören sie einen Eid; kurze Zeit später stirbt Ak’s Schwester und wird ohne alle Zeremonien begraben; Ak fragt den Wahrsager: Was ist zu tun? Ak muss einen Schafsbock und einen Hahn an Ayarik opfern und einen Schafsbock und einen Hahn an die Mutter Ayariks

e) Abp’s Hausangelegenheiten


Konsultationen bei dem Wahrsager Akanming 19.6. - 10.9. 1984

19. Juli 1984: 1) der kpagi von Belezuk-Mutuensa im Auftrag einer Versammlung der älteren Männer; man ist besorgt wegen der großen Trockenheit; die Ernte verdorrt; was ist zu tun?

2) zwei ältere Männer (kpaga) aus Siniensi: in Siniensi hat es eine Fehde mit vielen Verwundeten gegeben ("tribal war"); die Polizei mußte eingreifen und eine Gerichtsverhandlung steht an; welches war der (übernatürliche) Grund der Auseinandersetzung?

3) Klient aus Kadema: sein Bruder war krank und starb in einem anderen Compound; er selbst möchte die Totenfeier abhalten, aber die anderen Gehöfte sperren sich dagegen; warum? Soll er die Totenfeier seines Bruders zusammen mit anderen noch ausstehenden Funerals abhalten?

4) Kasena: Akanming konnte ihn nicht verstehen, da er nicht Kasem spricht

20. Juli 1984: 1) Klient aus Tandem-Zuedema: seine Frau hat Wehen; wird es eine Fehlgeburt geben? Was ist zu tun?

2) Wiaga-Yimonsa: sein Kind wurde von einer Schlange gebissen; soll er zur Krankenstation der Mission gehen?

3) Belezuk-Mutuensa: s. 19. Juli,1: Klient fragt noch einmal nach; ist etwas Wichtiges vergessen worden?

4) Akanmings Nachbar Ad. (Badomsa): Was kann getan werden, um die Abhaltung der Totenfeier von L voran zu treiben (er verdächtigt die Kinder von L., z.B. Dl, diese Feier absichtlich hinauszuschieben; nach der Totenfeier fallen mehrere Felder L’s an Ad.)

21.-26. Juli: keine Wahrsagertätigkeit Akanmings, bis er ein bestimmtes Opfer dargebracht hat; alle Klienten erhalten eine Absage (Folge der Wahrsagersitzung Ad’?)

27. Juli: 1) auf Vorschlag Akms besucht F. Kröger den Wahrsager; Akanming gibt dem Klienten 2 Cedis, die dieser vor der Sitzung an dem Wahrsager und seinem jadok zurückgibt; die Sitzung dauert nur ca. 10 Minuten (Akanming wünscht Fotos); anschließend erklärt Akanming zum zweiten Mal alle Symbolobjekte seines Wahrsagerbeutels

2) Der Erdherr von Badomsa: a) sein Ackerbau floriert nicht; b) er versucht in Ko-operation mit 10 Landwirten einen Traktor zu kaufen; es gibt Schwierigkeiten

28. Juli: 1) Wiaga-Yisobsa: Bruder des Klienten lebt in Südghana und hat eine Vorladung vor ein Gericht bekommen; er schrieb seinem Bruder, er möge hier in Wiaga zum Wahrsager gehen, um den Grund der Schwierigkeiten zu erkunden

2+3) Kpalinsa: seine Frau steht kurz vor der Geburt eines Kindes, aber das Kind lässt auf sich warten; was ist zu tun? - nach dem Besuch des Wahrsagers geht er zur Missionsklinik und veranlasst auf dem Rückweg eine zweite Wahrsagersitzung

4) Wiaga-Longsa: sein Sohn ist kränklich; Akanming: sein Sohn sah zwei sich paarende Chamäleons, erzählte aber keinem davon; Anweisung:

Vater und Sohn sollen mit Hirsewasser zu einer Wegkreuzung gehen, dort sollen sie folgende Figur in den Sand zeichnen: ; innerhalb des Kreises soll er (Vater) mit Fingern Erde lösen und Hirsewasser und Hühnerblut (Opfer) hineinfließen lassen; an der Innenseite der parik-Mauer soll er eine Lehmplastik der beiden Chamäleons anfertigen; in die Köpfe soll er zwei Steine eindrücken und diesen Hirsewasser und Hühnerblut opfern; nachmittags soll er gekochtes Hühnerfleisch, Leber und T.Z. opfern; nach 3 Tagen soll sein Sohn ein Huhn mit 5 Zehen (kpa-nang-maga) opfern (nachmittags Fleisch und T.Z.); nach dem Tod seines Sohnes soll der jadok an dessen Sohn vererbt werden

29. Juli: Akanming fühlt sich krank; er sagt allen Klienten ab

30. Juli: 1) ein Viehhändler aus Goldem: er hatte Verluste im Geschäft; warum? Akanming: er soll seinen Ahnen Hirsewasser opfern und ihnen all seine Schwierigkeiten vortragen

2) Gbedema: der Gehöftherr hatte vor 3 Monaten 3 Rinder verloren; 2 kamen zurück; wie kann er das letzte Rind zurückbekommen? Akanming: die Ahnen zürnen ihm und rächen sich, weil ein Mann seines Gehöftes Ahnenrinder ohne Information an die Ahnen verkauft hatte; Opfer...

31. Juli - 1. August: Akanming ist krank; er sagt allen Kunden ab

2. August: 1) Siniensi: seine Frau hat Zwillinge geboren; warum? Akanming gibt genaue Anweisungen: er soll in den Busch gehen, bestimmte Wurzeln suchen, sie in Wasser stellen und mit diesem Wasser sich und seine Frau baden; dann muss er zwei völlig gleiche Gegenstände finden (z.B. zwei Körner, zwei Stoffstücke... und diese den Ahnen mit Hirsewasser opfern (? auf den Ahnenaltar legen?); die Kinder müssen immer die gleiche Kleidung tragen, die gleiche Nahrung bekommen, sie dürfen nicht an der gleichen Brust saugen und müssen alles miteinander teilen

2) Wiaga-Longsa: seine Frau ist schon seit einziger Zeit schwanger; soll er schon das poi-nyaatika Ritual durchführen? Akanming: Ja! er gibt genaue Anweisungen: der Mann soll seine Schwester informieren; der Ritus soll nachts ausgeführt werden; am nächsten Morgen soll ein Perlhuhn für den Mann selbst, für seine Schwester und die Ehefrau geschlachtet werden und mit T.Z. gegessen werden.

3. August 1984: Bachinsa: sein kleiner Sohn ist schon seit langem krank und er war bereits mit ihm in der Missionsklinik, aber es trat keine Besserung ein; Akanming: es muss eine wen-piirika durchgeführt werden; er soll zu einem zweiten Wahrsager gehen; das Ritual wird von einem dritten Wahrsager, den der 2. Wahrsager bestimmt, ausgeführt


Nach der Abreise F. Krögers befragte Danladi Leander 1984 täglich den Wahrsager Akanming über seine Klienten und deren Anliegen.


4. August 1984: kein Klient

5. August: Sinyansa-Goldem: seine Frau hat Wehen; Akanming: er soll ein Huhn und Hirsewasser an die Ahnen opfern und ihnen eine Tier (dung) versprechen

6. August: Sandema, seine Ernte ist verdörrt wegen der Trockenheit; Akanming: die Ahnen sind erzürnt, weil er Vieh verkauft hat; er soll den Ahnen ein Huhn und Hirsewasser opfern und weiteres Opfer versprechen

7. August: Kadema: er hat Streit mit Verwandten, die ihm ein Stück Land weggenommen haben; soll er den Streit weiterführen? Akanming: nein! er soll eine Übereinkunft suchen

8. August: Kori: die Ernte ist verdorrt; Akanming: er hat die Ahnen beleidigt; er soll den Ahnen ein Huhn und Hirsewasser opfern

9. August 1984: Kanjaga-Jeningsa: er hat einen unruhigen Schlaf; er träumt immer, dass er (körperlich) mit seinem vor zwei Jahren verstorbenem Vater kämpft; Akanming: sein Vater liebt ihn so sehr, dass er ihm sogar nachts erscheint; er soll im Namen seines Vaters den Ahnen Hirsewasser und ein Huhn opfern

10. August: Siniensi-Yipala: sein Sohn, ein Hirtenjunge, ist gerade gestürzt und gestorben, aber noch nicht begraben, Akanming: in einem Tal, in dem Reis angebaut wird, wird man seinen Mantel finden; der Junge soll in diesem Mantel beerdigt werden; danach soll der Vater wieder zum Wahrsager Akanming kommen

11. August: s. 10.8.84: Akanming hat inzwischen den Grund für den Unfall durch seinen jadok herausgefunden: die hellhäutige Frau des verstorbenen Bruders (des Klienten) ist verantwortlich; man soll 1 männliches Schaf, 2 braune Hühner und einen Topf Hirsebier an die Ahnen opfern und die Frau aus dem Haus treiben; vor dem Opfern soll man den Ahnen sagen, dass man die Frau nie wieder in das Haus aufnehmen wird

12. August: Badomsa: 4 Kühe sind nicht aus dem Busch zurückgekommen; eine davon hat man gefunden; Akanming: Ahnen zürnen, weil Familieneigentum für persönliche Zwecke gebraucht wurde; man soll Hirsewasser und ein Huhn opfern; falls Kühe zurückkommen auch ein größeres Tier (dung)

13. August: Sinyansa-Belezuk: sein Sohn ist seit 2 Monaten krank; er hat bereits die Missionsstation und andere Wahrsager konsultiert, ohne dass eine Besserung eintrat; Akanming: die Ahnen sind erzürnt; man soll Hirsewasser und ein Huhn opfern

14. August: keine Klienten

15. August: Fumbisi-Luisa: 6 Kühe sind nicht zurückgekommen; Akanming: die Ahnen zürnen, weil er ihnen lange Zeit nicht mehr geopfert hat; er muss innerhalb von 3 Tagen Hirsewasser opfern und den Ahnen ein Tier (dung) versprechen

16. August: Sandema-Balansa: sein Sohn ist von einem Dämon besessen; Akanming: sein Sohn hat im Busch unerlaubt an einem Stock gekaut, man soll ein Huhn opfern und Blätter und Wurzeln des ngaarib-Baumes (Vitex cienkowskii) einweichen und kochen; der Junge soll so lange diesen Saft trinken, bis er geheilt ist

17. August: Zuedema: Im Gehöft gibt es einen Streit; Akanming: er ist durch die Ahnen verursacht worden; man soll den Ahnen Hirsewasser und ein Huhn opfern; danach sollen alle Hausbewohner ermahnt werden: wenn die Streitigkeiten nicht aufhören, folgen Todesfälle

18. August: Kadema: der Klient besitzt den Regengott (ngmoruk) von Kadema; er fragt, warum kein Regen fällt; Akanming: der Grund liegt darin, dass zu viele landwirtschaftliche Produkte verkauft worden sind; er soll alle Gehöftherren (yie-nyam) zusammenrufen und dem tanggbain (Erdheiligtum) ein Huhn opfern

19. August: Kadema-Bayansa: seine Frau hat seit 2 Tagen Wehen; Akanming: die Frau hatte mit vielen Männern Geschlechtsverkehr; sie muss alle diese Namen bekennen, sonst hat sie eine sehr schwere Geburt; vorher muss sie ein Perlhuhn als Opfergabe für die Ahnen des Hauses geben

20. August: Sinyansa-Bachinsa: sein neugeborenes Kind nimmt die Brust der Mutter nicht an; Akanming: die Mutter war kurz vorher zu einer Hexe gegangen, die ihr eine Hexenmedizin gegeben hatte, so dass sie auch eine Hexe wird; der Gatte soll Wurzeln des voom-Baumes (Bombax costatum) holen; mit dieser Medizin (Dekokt?) sollen die Brüste der Mutter eingerieben werden; andern falls wird das Kind die Brust nicht annehmen und vielleicht sterben

21. August: Fumbisi-Luisa: der Klient will daam-kpari (pito-farming) organisieren; was muss er vorher opfern? Akanming: vor dem Jäten Hirsewasser und ein Huhn; nachher: Hirsewasser

22. August: Gbedema: sein Kind ist krank; er hat bereits zwei Krankenstationen und das Krankenhaus von Bolgatanga aufgesucht, alles war vergebens; Akanming: der Mutter des Kindes gefällt es im Haus des Gatten nicht; Hirsewasser und ein Huhn an die Ahnen

23. August: Sandema-Pungsa: Klient hat gerade eine Frau geheiratet; was kann er den Ahnen geben, dass es ihr im Haus gefällt? Akanming: er soll Hirsewasser, ein Huhn und ein Perlhuhn im Namen der Frau opfern; er soll 3 Nächte warten, bis er mit Ihr Geschlechtsverkehr hat.

24. August: Chana: seine Frau und sein jüngster Sohn sind krank; Akanming: die Ahnen zürnen der Frau, weil sie mit dem Kind das Haus verlassen will, um zu ihren Eltern zurückzukehren; er soll Hirsewasser und ein Perlhuhn im Namen der Frau opfern;

25. August: Chuchuliga: er will zum Süden (Kumasi) ziehen; welche Chancen hat er? Akanming: der Klient war vorher schon bei drei Wahrsagern; er wird von einem bösen Geist zum Süden getrieben; er hat dort gar keine Chancen

26. August: Kadema-Kpikpaluk: kann er naara-fiok schon jetzt für die Ahnen veranstalten? Akanming: ja! er soll Hirsewasser opfern und in 3 Tagen das fiok (Ernteopfer) durchführen; dabei soll er wenigstens 1 Huhn opfern, möglichst mehr

27. August: 2 Brüder aus Gbedema: sie leben zusammen, aber ihre Frauen verstehen sich nicht; Akanming: sie sollen Hirsewasser opfern; danach soll er allen eine Mahnrede halten

28.August: 1) Wiaga-Kom: seine Frau ist seit 3 Tagen krank; Akanming: sie braucht einen wen-bogluk im Hause des Gatten

2) Wiaga-Farinsa: seine Tochter ist seit langem verschwunden; wo ist sie? Akanming: sie ist im Haus des Gatten ihrer älteren Schwester; dort wird er sie wiederfinden

29. August: Jaadem: seine beiden Kinder seit zwei Tagen nicht vom Kühehüten aus dem Busch zurückgekommen; Akanming: er hat zu viel Ahnenvieh verkauft; er soll den Ahnen Hirsewasser opfern, bevor er ausgeht und die Kinder sucht;

30. August: Bachonsa: er ist vor kurzem aus dem Süden zurückgekehrt; er will eigenes Gehöft bauen; Akanming: er muss zuerst die Ahnen über seinen Plan informieren

31. August: 1) Badomsa: er hat gerade eine neue Frau geheiratet; er will die Erlaubnis der Ahnen für ihren Aufenthalt in Badomsa; Akanming: er soll Hirsewasser und ein Perlhuhn an die Ahnen opfern

2) Bachinsa: eine Kuh ist gestorben; können sie ihr Fleisch essen? Akanming: ja! Es war nur eine Krankheit

1. September: Kori: seit 3 Tagen hört er nachts Lärm; seine Ahnen suchen ein Stück Eisen, um zur Jagd gehen zu können; Akanming: er soll einige alte Eisenstücke auf das Dach des kusung legen

2. September: 1) Kanjaga-Jiningsa: Im Gehöft unter einer Kuh fand er einen Tierschwanz; die Kuh war ihm vor einiger Zeit zugelaufen (nach einem Jahr wird eine solche Kuh meistens für alle Verwandten geschlachtet); Akanming: die Ahnen wollen nicht, dass die Kuh im Gehöft kalbt; sie sollen sie daher (sofort) schlachten

2) Basa: seine Frau hat ihn verlassen; er will sie zurückfordern; Akanming: es ist möglich, aber vorher müssen Opfer dargebracht werden

3. September: Badomsa: der Klient selbst ist krank: Schwindelgefühle; Kopfweh, Augen schmerzen; Akanming: er soll den Ahnen davon berichten; er soll Kolanüsse, roten Pfeffer, Früchte, Körner und Holzkohle besorgen und alles zusammen mit einigen Münzen als sarika auf eine Straße oder "rain-house" (?) werfen; dann soll er den Ahnen ein gesprenkeltes Huhn opfern, er soll seinen toten Vater informieren

4. September: Badomsa: seine Geliebte ist von einer Frau seines Hauses vertrieben worden; viele andere Versuche zu heiraten sind bisher gescheitert; Akanming: er soll brennende Holzkohle, ein Stück Tuch und eine Kolanuss nehmen und in seinem Schlafzimmer verbrennen, so dass das Böse daraus verschwindet; die Ahnen sind hier nicht betroffen; sie können höchstens helfen, die böse Frau zu vertreiben

5. September: Sinyansa-Goldem: in seinem Compound wachsen in der Trocken- und Regenzeit bestimmte Pflanzen, die er noch nie vorher gesehen hat; Akanming: die Pflanzen werden verschwinden, aber während ihres Verschwindens kann etwas Wichtiges geschehen; wenn sie vertrocknen, soll sofort den Ahnen geopfert werden; vielleicht will ein jadok ins Haus kommen, dem jährlich geopfert werden muss

6. September: Sinyansa-Belizuk: was kann gegen die große Trockenheit getan werden? Akanming: er soll Hirsewasser und ein Huhn an die Ahnen opfern

7. September: Bachonsa: er besitzt einen Regengott; warum regnet es nicht? Akanming: Opfer an das tanggbain (Erdheiligtum)

8. September: Kadema-Tandem: vor einer Treppe des Hauses fand man den Schwanz eines Krokodils und Teile des Kopfes (Nase, Augen, Ohren); die Teile lagen dort 3 Tage lang; Akanming: es ist ein jadok, der früher in der Familie verehrt wurde, dann aber verschwand, weil kein geeigneter Mann zum Opfern vorhanden war; jetzt kehrt er zurück, da ein Sohn aus der jadok- Familie das Opfer übernehmen kann

9. September: Banyangsa: seine (schwangere?) Frau kann kein Kind gebären; sie war in der Missionsklinik und ist zum Krankenhaus nach Bolgatanga geschickt worden; Akanming: sie soll im Krankenhaus bleiben; er soll den Ahnen Hirsewasser opfern

10. September: Kunkoak: seine Tochter war mit vielen Männern verheiratet und ist z.Z. im Elternhaus; die Leute dort wollen, dass sie wieder heiratet; sie steht nun vor einer neuen Ehe; Akanming: sie kann wieder heiraten, aber wenn sie von Mann zu Mann geht, verliert sie jedes Mal ein Stück ihres Lebens; sie hatte viele Gatten mit verschiedenem Blut; Opfer sind nicht notwendig, da dies ihre eigene Wahl ist.


1986: Teilnahme an Wahrsagersitzungen

5. August: Erdherr An. aus Badomsa, Dl und F. Kröger bei Akanming: einen Tag nach dem Einzug F. Krögers in das Gehöft An’s stürzt der große kusung vor dem Gehöft ein (keine Verletzungen, aber größerer Sachschaden, z.B. an Fahrrädern); warum ist er eingestürzt? (haben Ahnen Einwände gegen den Einzug des weißen Mannes?); während der Sitzung zeigt der Wahrsagerstock nie auf F. Kröger; Grund des Einsturzes: der Erdherr hat bestimmte Opfer (an teng-kuk?) versäumt; Dl und F.K. sind unschuldig.

11.8.86: 2 Klienten bei Akanming (Ablauf der Sitzung dokumentiert, aber nicht ihr Anliegen)

11.8.86: Akanming als Klient bei dem Wahrsager Aby. in Ak Yeri (Kubelinsa; Aby ist auch ein Klient von Akanming); in Akanmings Haus gibt es mehrere Krankheitsfälle; Akanming soll nach 3 Tagen seinem tongnaab ein gegrilltes Huhn opfern, dann wird wieder Gesundheit (Muschelschale) in das Gehöft einkehren; später soll er dem tanggbain Pung Muning ein Tier opfern

13. August: F.K. als Klient beim Wahrsager Akch in Fumbisi-Vayaasa (ich soll meine Reise nach Accra morgen antreten und dann in das Gehöft An’s zurückkehren; mein Begleiter soll seinem juik ein Huhn opfern); Anschließend Erklärung aller Symbolobjekte

20. August: 1) Klient Am aus Ach-Yeri (Kubelinsa) bei Akanming: er holt sich Anweisungen zu dem geplanten daam-kpari (pito-farming)

2) Klient Apd aus Kubelinsa bei Akanming: Grund der Konsultation und Anweisungen nicht erfragt

21. August 86: der Klient Atk aus Bachinsa ist bereit, dass seine Wahrsagersitzung beim Wahrsager Akanming gefilmt wird (Super 8), er will aber vorher zurück in sein Gehöft (Information der Ahnen?), Akanming informiert seinen Vater über die Filmaufnahmen durch ein Opfer von Hirsewasser; die Sitzung findet im Innenhof statt, da der Wahrsagerraum für Filmaufnahmen zu dunkel ist; 1) Angelegenheit Atuiks: vor einem Monat (Mondsymbol) fragte er nach dem Schicksal seines Bruders; Akanming: er starb (in der Fremde?); heute holt er sich weitere Anweisungen 2) Atuik übernimmt auch meine Angelegenheit: vor meiner Abreise (Garnröllchen = loori) soll ich dem tanggbain Pung Muning ein Huhn opfern, dann werde ich glückliche Heimreise haben


1988-89 Teilnahme an Wahrsagersitzungen

(hier werden nur die Sitzungen bei dem Wahrsager Akanming aufgeführt; auch diese sind noch nicht vollständig ausgewertet)


2. Oktober 1988: 1) Sichaasa: sein Kind ist krank; 2) Anb, ein alter Mann und ein jüngerer Mann aus Goldem (100 Cedis): seine Frau ist krank 3) Ayrk aus Wabilinsa (10 Cedis): er hat einige Kühe verloren

4. Oktober: Goldem, Aw Yeri (50 Cedis)

5. Oktober: 1) ein Mann und ein etwa 14jähriger Junge aus Ach Yeri (Kubelinsa): nach den Einleitungsritualen kommt der jadok nicht; Akanming steigt auf das Dach und fragt den jadok, der sich in dem Topf mit gung-Wasser befindet; Grund: der ältere Klient hat seine Mütze im Wahrsagerraum aufbehalten; Besuchsgrund: dem Jungen ist ein Kleidungsstück gestohlen worden; wie findet man den Dieb? die Klienten benennen 3 Gegenstände (eigenes Gehöft, Freunde, Fremde); der Stock zeigt auf den Gegenstand "Freunde"; Unterbrechung: die beiden Klienten beraten sich draußen

2) Mutuensa, Awenweeni Yeri

10. Oktober: Aknn aus Az-Yeri (Goldem): als seine Frau kaponta bereitete, floss heiße Hirsesuppe über ihre Beine, Verbrennungen; dann wurde ihr Kind krank

12. Oktober 1988: 1) der Erdherr An und sein Sohn Asb (Badomsa): Asb kränkelt seit längerer Zeit; s. tanggbain-Opfer

2) Wiaga-Farinsa (20 Cedis): er und seine Frau sind krank; Akanming: seine Seele (?) ist gefangen; er soll auf seinem Feld in der Nähe eines (des?) großen Baumes etwas Erde aufheben und sie in die Mitte einer Wegekreuzung bei seinem Haus legen; er soll sie mit klarem Wasser mischen und sagen: "Mi yiak a nurba biem a basi" (Ich habe alle bösen Absichten vertrieben); dann soll er seinem Vater Hirsewasser und ein Huhn opfern; jadok tadelt auch, dass er seinen Armreif (wen-bage) beim Opfern nicht auf sein tintueta-wen legt; er soll daher jetzt dem Armreif auf dem Schrein Hirsewasser opfern; außerdem moniert der jadok, dass er Akanming Geld seiner Frau gegeben hat; er soll sein eigenes Geld nehmen

14. Oktober: J. As aus Yisobsa (aktiver Katholik; im Kirchenvorstand; Angestellter der kath. Mission): Ist seine Frau schwanger? Akanming: ja! Er soll ein Perlhuhn an das persönliche wen seiner Frau opfern

18. Oktober: 1) ein älterer und ein junger Mann (Vater und Sohn?) aus Agb-Yeri (Zuedema): Die beiden Kinder des jungen Mannes sind krank; sollen sie zum traditionellen Heiler oder zur Missionsklinik gehen? Akanming: zur Missionsklinik; Grund der Krankheit: die verstorbene Mutter des alten Mannes fordert die beiden Kinder für sich: segrika! die Namengebung soll nach der Heilung ausgeführt werden; vorher: Hirsewasser an den verstorbenen Vater; bei der segrika sollen Hirsewasser und ein Huhn an die Ahnfrau geopfert werden; Stock geht zum Hals des jungen Mannes: er soll immer sein teng-Horn tragen! (er war in seiner segrika dem tanggbain von Zuedema dargebracht worden)

2) der Wahrsager Az als Klient: Az. ist im Besitz einer schwarzen Medizin, die er auch selbst herstellt (kpari-tiim: zum Schutz der Felderträge gegen Diebstahl); soll er die Medizin jetzt anwenden? Akanming: er soll der Medizin Hirsewasser und ein gegrilltes Huhn opfern; dann soll er die Medizin mit Wasser in einen cheng-Topf füllen und an die Grenze seiner Felder bringen; so schützt sie gegen Diebstahl

16. November: 1) Agd aus Mutuensa: Sitzung ohne Stäbe; seine Frau wurde von einem Skorpion gebissen; Akanming: Opfer von Hirsewasser an den Vater; nach der Ernte: ein Huhn

2) älterer und jüngerer Mann aus Yisobsa (50 Cedis): Kind ist krank; Akanming: sofort Hirsewasser an den Vater; nach Gesundung: ein Huhn für das tintueta-wen des verstorbenen Vaters, ein Perlhuhn an das tintueta-wen der verstorbenen Mutter

21. November: Akpm, ein Verwandter von Akanmings Frau Awiilie aus Tankansa; Klient ist selbst Wahrsager; seine Frau ist krank; Akanming: sie nahm vom Wahrsager-Geld ihres Mannes; Akpm soll sofort dem jadok Hirsewasser opfern; Nach der Genesung seiner Frau: ein Huhn; Akpm, der bereits einen jadok-Armreif trägt, soll auch einen wen-Armreif (wen-bage) und Fingerring (wen-nifelni) erhalten

5. Dezember: Adb aus Chiok: seine Frau ist krank; Akanming: das wen der Frau will vom Himmel herunterkommen; wen-piirika wird notwendig; Opfer an ihr neues wen: Hirsewasser, Huhn, Perlhuhn und Pito.

7. Dezember: Erdherr An (Badomsa); An’s junge Frau Ayb hat Besuch von ihrem Bruder aus Sandema-Nyansa; er will nach dem Tod seines Vaters ein eigenes Gehöft gründen; darf er es tun? Akanming: ja; sofort Hirsewasser an seinen Vater, kurz vor dem Auszug ein Huhn für seinen Vater; da seine Mutter mit ihm auszieht, muss er auch dem tintueta-wen seiner Mutter Hirsewasser opfern; Klient: wann kann er ausziehen? Akanming: "heute stirbt der Mond" (Neumond), im folgenden Monat soll er Gehöft bauen

8. Dezember: kurze Sitzung im Gehöft Awl Yeri (Wiaga-Longsa) nach einer wen-piirika: alles wurde ordnungsgemäß ausgeführt.

10. Dezember: 1) junger Mann, spricht gutes Englisch; F.K. erscheint erst zum Schluss der Sitzung

2) Erdherr An (Badomsa) mit seinem Sohn Akpb: Akpb kränkelt seit einigen Jahren; schon vor Jahren wurde ihm gesagt, er müsse einen juik-Schrein errichten, aber er weigerte sich; Akpb soll zum Haus seiner Mutter gehen, jemand aus dieser "Familie" soll in Anyd Yeri den juik-Schrein errichten; man soll sich für dieses Ritual besorgen: 1 Huhn, 1 rotbraunen Hund (ohne Flecken), Hirsebier, das in nur 2 Tagen gebraut wurde (keine vollständige Gärung), Fell eines Mungo (juik); juik-ferika soll an einer Wegkreuzung vor dem Gehöft stattfinden; der Verwandte bringt tinangsa-Medizin mit; diese Medizin soll mit der Hüftschnur einer Frau an das Mungo-Fell gebunden werden; keine zeitliche Festlegung (Besuche kosten viel Zeit);

12. Dezember: Kasena aus Navrongo (spricht Englisch); er war in Kubelinsa und hat dort für eine Ziege und ein Huhn Medizin in Akt Yeri verkauft; Frage nach seiner Gesundheit; Akanming: soll seinem Vater ein Huhn opfern; (Akanming zu mir: er kam nur, um hier auch Medizin zu verkaufen; er ist ein Betrüger)

17. Dezember: ein Klient aus Yisobsa mit seinem Verwandten aus Yiwaasa (Uwaasi), sie bringen selbst 10-11 Objekte mit, mit denen der Wahrsagerstock arbeitet

(Nachfragen erst abends möglich; Akm. kann sich abends nicht mehr an die Sitzung erinnern)

30. Dezember: kurze Sitzung in Atb Yeri (Mutuensa) nach einer wen-piirika: das Ritual ist ordnungsgemäß verlaufen

4. Januar 1989: Agric Officer aus Yisobsa (spricht gutes Englisch, arbeitet in Bolgatanga, besucht z.Z. aber noch eine Fachschule zur Weiterbildung in Tamale); seine Frau ist krank; für sie muss ein juik-ferika durchgeführt werden (genaue Anweisungen, s. 10.12.88); er soll heute noch seiner Mutter Hirsewasser opfern

5. Januar 1989: Sitzung im Gehöft Akj Yeri (Mutuensa) nach einer wen-piirika, Klient: Ang; alles ist ordnungsgemäß verlaufen

21. Januar: An und Ayb’s Bruder (s. 7.12.88), der "Bruder" hat mit dem Hausbau begonnen: Wie soll es weitergehen? Akanming: er soll sofort seinem Vater Hirsewasser und ein Huhn opfern; nach Fertigstellung des Hauses soll Pito gebraut werden: für seinen Vater und das tintueta-wen seiner (lebenden) Mutter; der Gehöftbau soll innerhalb eines Monats vollendet sein

26. Februar: 2 jüngere Klienten aus Kubelinsa, Frau ist krank; Akanming: Opfer an einer Wegkreuzung; Stock zeichnet genau die Stelle, wo das Opfer abgehalten werden soll

3. März 1989: (Sitzung im Innenhof, damit ich sie ganz mit der Video-Kamera aufnehmen kann), Klient: Awb aus Goldem; ehemaliger Polizist, jetzt pensioniert; Klient hat viele Kinder, die in anderen Städten zur Schule gehen, ein Kind kam krank aus Bolgatanga zurück; soll er es zur Missionsklinik schicken? Akanming: er soll Huhn an VaVa vor dem Gehöft opfern; dann soll er Kind in die Klinik schicken; da alle Kinder verstreut leben, soll er sie alle zusammenrufen und dann noch ein Huhn an den VaVa opfern; sein Vater starb erst vor kurzem (Stab mit dunklem Tuch!); funeral noch nicht abgehalten

20. März: Sitzung in Angg-Yeri (Kubelinsa) nach einer wen-piirika; Klient: Gehöftherr von Angg Yeri; Ergebnis: Ritual wurde ordnungsgemäß durchgeführt

28. April: Klient: At aus Badomsa (Abita-bisa), es gibt Probleme mit einem Kind; Akanming darf mir keine weiteren Auskünfte geben, bis er nicht selbst beim Wahrsager war .

13. Mai: 1) Klient aus Zuedema; seine Frau und ein Kind ist krank; außerdem gingen 4 Ziegen verloren; Akanming: er hat das wen seines Vaters vernachläßigt; dies hatte früher 3 Kauris, die verloren gingen und nicht ersetzt wurden; er soll zuerst dem juik des Hauses opfern, dann den wen-Schrein wieder herstellen und ihm Hirsewasser und 1 Huhn opfern

2) der Missionsangestellte J. (s. 14.10.88, diesmal hat er keine eigenes Anliegen) kommt mit dem Gatten seiner Schwester und einem kleinen braunen Huhn; Akanming steigt mit dem Huhn auf das Dach des Wahrsagerraumes, hält es auf das jadok Relief und auf das jadok-wen, er zwingt das Huhn, eine kleine Feder vom Hinterteil zu fressen und lässt es dann frei; J’s Schwester hat ein Kind geboren, dem es nicht gut geht; Akanming: wen-piirika mit einem Huhn; außerdem soll das Kind ein bang-gatuk (Armreif aus 3 gedrehten Metallen) tragen, ohne dass diesem geopfert wird; das Huhn war eine Auflage des letzten Besuchs, als die Frau schwanger war; das "Taubenhuhn" (kpa-nangbang; sehr kurze Beine) wird Akanmings jadok geopfert